Wohnzentrum für Lernende - Hörstel Uferquartier

Ein Wohnzentrum für Lernende soll ausschließlich Menschen zur Verfügung stehen,
welche studieren oder eine Ausbildung absolvieren. Die Entscheidung, ob diese
Zentren durch die Stadt Hörstel selbst oder durch Private finanziert und verwaltet
werden, soll der Rat entscheiden. Nach derzeitiger Sicht der FDP Hörstel erscheint
eine Umsetzung durch private Investoren sinnvoller. Eine Ausschreibung/Vergabe
mit entsprechenden „Matrix-Kriterien“ kann wie bei den letzten Vergaben eine
praktikable Vorgehensweise darstellen.
Ziel soll sein, ein Wohnzentrum an einem zentralen Standort der Stadt Hörstel zu
schaffen, welche einen infrastrukturellen Zugang zu Lernzentren bietet. Die
vorhandene, fußläufige Anbindung des Uferquartiers an den öffentlichen
Nahverkehr mit dem Bahnhof und einer Zug-/Busverbindung zu Universitätsstätten
in Osnabrück bzw. Münster und Städten mit Berufsschulen wie Rheine, Steinfurt
und Ibbenbüren bietet hervorragende Voraussetzungen.
Darüber hinaus bietet ein Wohnzentrum für Lernende im Uferquartier neben der
guten Anbindung an ÖPNV noch weitere Vorteile. So wird durch die Ausrichtung
des Quartiers als Klimasiedlung mit einem kalten Nahwärmenetz die „zweite“ Miete
(Wohnnebenkosten) vergleichsweise geringen Steigerungen ausgesetzt sein, vor
allem im Vergleich zu vielen Wohnangeboten in größeren Städten. Grade für junge
Menschen in der Ausbildung/Studium ist dies ein wesentliche Faktor. Eine
Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs ist fußläufig gegeben und eine
Glasfaser-Infrastruktur soll umgesetzt werden.
Ein bekanntes Problem in unserer Stadt ist die Abwanderung der Jugendlichen und
jungen Erwachsenen in die Universitätsstädte Münster und Osnabrück bzw. zu
Ausbildungsstädten in unseren Nachbarkommunen. Dies führt nicht nur zu einem
höheren Altersdurchschnitt in Hörstel, sondern auch zu einem Teufelskreis
bezüglich der Freizeitangebote. Je weniger Jugendliche in den Stadtteilen aktiv sind,
desto weniger Angebote können von Vereinen und meist ehrenamtlichen Gruppen
gemacht werden. Je weniger Angebote für Jugendliche vorliegen, desto weniger
Jugendliche sind geneigt in Hörstel zu wohnen. Zudem sind junge Erwachsene meist
selbst ehrenamtlich Tätig in Vereinen, bei der Feuerwehr usw.
Aus diesem Grund müssen attraktive Angebote für unsere Jugend geschaffen
werden, damit sie in unserer schönen Stadt wohnen bleiben. Bezahlbarer
Wohnraum ist ein großes Thema für Menschen in ihrer Ausbildung. Durch die
Abwanderung in die Großstädte wird der Wohnungsmarkt an den Studienorten
immer angespannter. Der Zug nach Osnabrück/Rheine und Münster fährt fast jede
halbe Stunde und der Mietspiegel in Hörstel ist selbstverständlich deutlich unter
dem dieser zwei Universitätsstädte. Ein solches Zentrum wäre ein Mittelpunkt
junger Menschen und würde ein attraktives Angebot für unsere Auszubildenden
und Studierenden darstellen. Der Bedarf an solchen Angeboten wurde unlängst
durch die Kinder- und Jugendstudie der Hochschule Osnabrück für die Stadt Hörstel
hervorgehoben. Wenn mehr jungen Menschen in unserer Stadt bleiben, dann ist
dies ganz automatisch auch eine Erfrischung des Kultur- und Vereinslebens.